
Queere Menschen sind überall
26.10.2023 / 10:00–12:00 Uhr:
Workshop B: Queere Menschen sind überall mit Astrid Hochbahn und Mirjam Faust
Welches Handwerkszeug ist nötig, um queere Menschen angemessen zu beraten? Wann bin ich als Cis Hetero Berater*in qualifiziert, queere Menschen zu beraten? Bin ich als selbst queere Berater*in automatisch qualifiziert? Wohin dann aber mit der eigenen Unsicherheit? Welche Konstruktionen können wir neu konstruieren, um einen queersensiblen Gesprächsraum zu schaffen, der beides hält: die Differenz und das Verbindende.
Workshop im Rahmen des Fachtags
QUE[E]RBEET – wie queere Beratung gelingen kann
Vorträge – Workshops – Austausch – Beats
Gesellschaftliche Entwicklungen, wie beispielsweise die Ehe für alle oder die Aufnahme des dritten Geschlechts im Personenstandsregister führen dazu dass sich vermehrt Beratungsbedarfe von Menschen mit queerer Biografie ergeben und somit auch neue queersensible Fragen für die Praxis von Berater:innen.
Der Begriff queer spricht dabei von Menschen mit homosexueller, bisexueller, asexueller, transidenter, non-binärer oder anderer nicht-heterosexueller Selbstbezeichnung. Auch Menschen mit Beziehungskonzepten jenseits der heteronormativen monogamen Norm, wie zum Beispiel Regenbogenfamilien oder polyamoren Beziehungskonstellationen betrachten wir als queer.
Dieser Fachtag setzt sich multiperspektivisch mit Beratungsansätzen im Kontext queerer Lebensrealität auseineinander. Ein besonderes Augenmerk wird hier der systemische Ansatz finden. Aus diesem Grund haben wir ein Team von Referent:innen zusammengestellt, welches systemische Expertise, als auch Diversität authentisch repräsentiert.
In Kurzvorträgen und Workshops gehen wir auf die Suche nach einer queersensiblen Best Practice, beleuchten unterschiedliche Beratungsmethoden in der queeren Beratung und lassen uns von neuen Impulsen und dem fachlichen Austausch inspirieren.
Queerbeat im Anschluss an den Fachtag
Die neuen Impulse in ungezwungener Atmosphäre reflektieren, Gespräche vertiefen mit musikalischer Untermalung, vielleicht das Tanzbein schwingen oder einfach nur genießen.
Der Abend bietet mit einem kleinen Konzert von Choco con Chili einen gemeinsamen Ausklang in der Black Box im cuba.
Do 26.10.2023 | Vorträge – Workshops – Austausch – Beats | 9:00 – 19:00 Uhr
Tagungsprogramm:*
09:00-10:00 Uhr – Opening
Begrüßung:
Lydia Althoff/ Monielle van der Straten (Sobi Münster)
Eröffnungsvortrag: Systemische Beratung im Kontext queerer Lebensrealitäten
Pascal Hartmann-Boll
Geleitworte zur Ausstellung: „Queer Münster. Eine andere Geschichte der Stadt.“
(N.N.)
10:00-12:00 Uhr – Vorträge & Workshops
Workshop A: Peer-Beratung – Ressourcen und Stolpersteine mit Pascal Hartmann-Boll
Peer-Beratung kann für Ratsuchende und Berater*innen sowohl Chance als auch Herausforderung sein. In diesem Workshop widmen wir uns der Frage, wie die Beratung zwischen Menschen mit ähnlichen Erfahrungen gelingen kann und welche Beiträge die radikale Therapie dazu anbietet.
Workshop B: Queere Menschen sind überall mit Astrid Hochbahn und Mirjam Faust
Welches Handwerkszeug ist nötig, um queere Menschen angemessen zu beraten? Wann bin ich als Cis Hetero Berater*in qualifiziert, queere Menschen zu beraten? Bin ich als selbst queere Berater*in automatisch qualifiziert? Wohin dann aber mit der eigenen Unsicherheit? Welche Konstruktionen können wir neu konstruieren, um einen queersensiblen Gesprächsraum zu schaffen, der beides hält: die Differenz und das Verbindende.
Vortrag C: Queere Familie leben mit Mic Herbertz-Floßdorf
Die Zahl der queeren Eltern, Fürsorgenden und Alleinerziehenden steigt seit einigen Jahren stetig an und dennoch müssen sich viele von ihnen mit Vorurteilen und Unsicherheiten in ihrem Umfeld auseinandersetzen. Queere Eltern/Fürsorgende spüren die Folgen gesellschaftlicher Marginalisierung, die sich sowohl strukturell als auch persönlich auswirkt. Das betrifft nicht ausschließlich schwule, lesbische, inter* und trans*-Eltern/Fürsorgende, sondern auch deren Kinder.Eine Stärkung kann es sein, sich gemeinsam diese Hürden einmal bewusst zu machen und Strategien des Umgangs und der Überwindung zu finden. Hier setzt Empowerment an und hat die Ziele, strukturelle Diskriminierung zu reflektieren und queere Fürsorgende zu stärken und auf ihren individuellen Entwicklungswegen zu begleiten.
Inhalte:
– Welche Vorannahmen über Kinder von queeren Eltern/Fürsorgenden gibt es?
– Was wissen wir heute über die Kinder, die in queeren Familien aufwachsen?
– Wie könnte die Zusammenarbeit erfolgreich gestaltet werden?
Workshop D: Lsbtiq* Menschen als meine und unsere Zielgruppe in der Beratung oder Therapie – Ja, Nein, Vielleicht?! mit Kat Feyrer
Du arbeitest als systemische Fachkraft und fragst dich, ob und wie du Menschen außerhalb heterosexueller und geschlechtlicher Normen mit eurer Struktur und deinen Angeboten (besser) erreichen und begleiten kannst?
Du möchtest für dich mehr Klarheit in Haltung und Praxis, was du im Rahmen deiner Arbeit anbieten kannst und für welche Bedarfe und Anliegen ein Peer-to-Peer Kontext besser geeignet ist?
Der Workshop richtet sich an systemische Fachkräfte und Interessierte, die in nicht-queeren Angeboten mehr Sensibilität und Handlungssicherheit im Umgang mit trans*, inter* und nicht-binären und/oder nicht heterosexuellen Menschen bekommen möchten. Ziel des interaktiven Workshop ist es, im kollegialen Rahmen Potentiale und Grenzen in der Arbeit mit lsbtiaq* Menschen in nicht-queeren (Regel-) Strukturen zu entdecken und zu besprechen.
12:00-13:30 Uhr – Mittagssnack
13:30-15:30 Uhr – Vorträge & Workshops
Workshop E: Geschlechtlicher Vielfalt mit (systemischer) Haltung begegnen mit Né Fink
Trans*, inter* und/oder abinär, was bedeuten diese Begriffe für Individuen und im Kontext ihrer Communities? Wie kann ich geschlechtlicher Vielfalt, trotz eventuell vorhandener Unsicherheit, mit (systemischer) Haltung begegnen und häufige Fettnäpfchen im Beratungssetting vermeiden?
Workshop F: Queere Familie leben mit Mic Herbertz-Floßdorf
Inhalte:
– Wer ist LSBTIQA+? (Identität, Historie, Kultur, Entwicklung, Einordnung Antidiskriminierung)
– Welchen Herausforderungen begegnen queere Familien und LSBTIQA+-Personen?
– Wie sieht eine intersektionale Perspektive aus?
– Sensibilisierung für strukturelle Gewalt, intersektionale Perspektive und deren Auswirkungen auf queere Fürsorgende/Familien
Vortrag G: Erwartungshorizonte & Haltungsaspekte in Beziehungsberatungen für FLINTA mit Yaniv Barinberg (Livas e.V.)
„Queere Menschen, die auf der Suche nach Beratung oder Coaching sind, haben oft unterschiedliche Kriterien auf die sie bei der Suche achten. Unter anderem achten sie darauf, aus welcher Perspektive und Erfahrung die Berater*innen auf ein Thema schauen. Diese können beispielsweise sein: ob die Person Erfahrungen mit Polyamorie hat, selbst Queer ist, von Rassismus oder anderen Diskriminierungsformen betroffen ist oder aber auch ein Kind hat. Berater*innen, die sich beispielsweise selbst als Trans* oder nicht-binär positionieren, vermitteln ihren Klient*innen eine gewisse Sicherheit, dass bestimmte Themen und Begriffe nicht erläutert werden müssen.
Ähnlich verhält es sich mit Beratungsstellen, Praxen etc, die beispielsweise explizit FLINTA (Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans und agender*) Beratungen anbieten. Diese schaffen eine gewisse Erwartungshaltung bei Klient*innen, die unter anderem davon ausgehen können sollten, dass ihre Pronmen richtig verwendet werden, ihnen keine unangenehmen Fragen zu ihrer Geschlechtsidentität gestellt werden etc.
In seinem Vortrag möchte sich Yaniv Barinberg näher mit den Grenzen und Möglichkeiten von FLINTA Beratungen auseinander setzen und folgende Fragen näher beleuchten: Können und sollten Klient*innen eine bestimmte politische Haltung erwarten dürfen, wenn sie FLINTA Beratungen in Anspruch nehmen? Welche Herausforderungen bringen FLINTA Bertaungen in der Umsetzung mit sich? Inwiefern müssen wir insbesondere in Queeren Beratungskontexten systemisch über Mehrfachdiskrimierung sprechen und sie in unseren Beratungen mitdenken?“
Workshop H: Heteronormativität in systemischen Methoden mit Martin Enders und Birte Hündling (KCM e.V.)
Viele queere Personen empfinden allseits gegenwärtige Heteronormativität als Hauptursache für Diskriminierung. In diesem Workshop wollen wir mit euch beleuchten, an welchen Stellen auch systemische Beratung heteronormativ sein kann und Strategien erarbeiten, wie sich das vermeiden lässt. Gerne könnt ihr auch Beispiele aus eurer praktischen Arbeit mitbringen, bei denen ihr Stolpersteine festgestellt habt, die ihr gerne vermeiden würdet.
15:30-16:15 Uhr – Kaffeepause
16:15-17:15 Uhr – Podiumsrunde & Auswertung
Mit: Mic Herbertz-Floßdorf/Pascal Hartmann-Boll/Yaniv Barinberg
17-18:15 Uhr – Abendsnack
18:15-19:15 Uhr – Konzert Choco con Chilli
Ausklang
*Änderungen vorbehalten
Den Flyer, der zugleich das Programm des Fachtages abbildet veröffentlichen wir Ende April.
Die Teilnahmegebühr von 95,00 € versteht sich inkl. Verpflegung (bestehend aus einem Mittags- und Abendsnack). Ab 18 Uhr freuen wir uns auf das Konzert von Choco con Chili, dabei bieten wir Getränke zum Selbstzahlerpreis.
WICHTIG:
Bitte geben Sie bei der Anmeldung die 2 Workshop- bzw. Vortragsthemen an, an denen Sie teilnehmen wollen an. Zusätzlich nennen Sie uns bitte einen Alternativworkshop/-vortrag.
Tragen Sie diese bitte im Anmelde-Formular weiter unten im Kasten –
Wir bemühen uns Ihnen die Teilnahme an den von Ihnen favorisierten Workshops/Vorträgen zu ermöglichen, bitten Sie aber um Verständnis, wenn dieses nicht der Fall sein sollte.